Immer wieder wird nach neuen Nahrungsquellen gesucht. Dabei kommt es auch vor, dass altbekannte neu wiederentdeckt werden. So ähnlich könnte sich die wiedergewonnene neue Beliebtheit der Topinambur erklären lassen.
Schmackhaft und gesund sind die Knollen der Topinambur. Sie begeistern durch wertvolle Inhaltsstoffe und können sogar das Abnehmen begünstigen. Auch in Deutschland wird die Knolle in bestimmten Gebieten angebaut.
Eine Knolle mit Geschichte
Ursprünglich stammt die Topinambur aus Nord- und Mittelamerika. Schon im 17. Jahrhundert gelangte sie nach Europa. Sie galt lange Zeit als Delikatesse, die sich nur die Reichen gönnten. Allerdings wurde die Topinambur wenig später durch die Kartoffel verdrängt.
Heute wird die Topinambur in verschiedenen Gebieten Deutschlands angebaut. Die Anbaugebiete liegen vor allem in Baden und Niedersachsen. Aus den Knollen wird gern Schnaps, der sogenannte Topi, gewonnen. Es gibt viele Bezeichnungen für die Topinambur. Sie ist unter anderem auch als Jerusalemartischocke, Erd-Sonnenblume oder Ewigkeitskartoffel bekannt. Dabei handelt es sich um eine mehrjährige Staude mit einer Wuchshöhe von zwei bis drei Metern. Die Pflanze besitzt einen behaarten Stängel und ebenfalls behaarte Blätter. Die Blüten werden 10 bis 15 Zentimeter groß. Die Topinambur blüht von August bis September. Sie bildet Sprossknollen, die rübenförmig oder rundlich aussehen. Darin speichert sie wichtige Nährstoffe, um den Winter zu überstehen. Die Knollen können, je nach Art, unterschiedliche Farben haben. Die Farbpalette reicht von violett bis hin zu braun.
Standort, Wuchs und Ernte von Topinambur
Um die Topinambur anzubauen, eignet sich ein sonniger Standort mit leicht sandigem, humosem Boden. Dieser sollte möglichst wenig kalkhaltig sein. Da die Pflanze gern wuchert, bietet es sich an, eine Wurzelsperre zu verwenden. Damit wird der Arbeitsaufwand stark reduziert. Nach einigen Jahren sollte die Topinambur dann einen anderen Platz im Garten bekommen. Der Zeitpunkt ist daran zu erkennen, dass die Ernte irgendwann deutlich geringer ausfällt. Die Topinambur kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst gepflanzt werden. Die Knollen werden ähnlich wie Kartoffeln ausgebracht. Im Abstand von 50 bis 60 Zentimetern werden sie in ein etwa 10 Zentimeter tiefes Loch gelegt. Die Pflanzen sind sehr pflegeleicht. Sie müssen nur gelegentlich gegossen werden. Überschüssige Triebe können einfach entfernt werden. Um höhere Erträge zu erzielen, können die Pflanzen angehäufelt werden. Der positive Effekt ist bereits bei Kartoffeln zu beobachten.
Auch die Ernte erfolgt wie bei den Kartoffeln. Sobald sich das Kraut braun färbt, etwa ab Oktober, können die Knollen geerntet werden. Sie lassen sich wie Kartoffeln lagern, benötigen aber eine gewisse Feuchtigkeit, um nicht auszutrocknen. Später können sie auf unterschiedlichste Weise verarbeitet werden. Das in der Topinambur enthaltene Inulin fördert eine gesunde Darmflora. Gleichzeitig kann die Knolle Diäten unterstützen, da sie gut sättigt und gleichzeitig nur wenige Kalorien mitbringt.
Bildurheber: silviarita