Wer durch den Wald geht und einen leichten Knoblauchgeruch wahrnimmt, kann sicher sein, dass Bärlauch in der Nähe ist. Der wilde Knoblauch, wie er auch genannt wird, hat sich längst einen Platz im heimischen Garten erarbeitet.

Bärlauch gilt als besonders aromatisch und findet in immer mehr Küchen Verwendung. Ob in Salaten oder als Kräuterwürze zur Veredelung verschiedenster Speisen – Bärlauch sorgt mit seinem kräftigen Aroma für unverwechselbaren Genuss. Wer ihn im eigenen Garten anbauen möchte, sollte ein paar Tipps befolgen.

So zähmen Sie das Wildkraut

Ursprünglich ist Bärlauch in feuchten Wäldern oder an Bachläufen zu finden. Das Wildkraut war lange Zeit beinahe vollständig in Vergessenheit geraten und erlebt derzeit eine echte Renaissance. Immer mehr Hobbygärtner wollen das würzige Wildkraut auch im eigenen Garten anbauen. Damit dies gelingt, sollte der richtige Standort gewählt werden. Bärlauch fühlt sich an halbschattigen Plätzen besonders wohl. Der optimale Platz könnte unter einem freistehenden Baum ebenso sein wie an der Nordseite des Hauses.

Der Boden sollte locker und sehr nährstoffreich sein, damit der Bärlauch gut gedeihen kann. Wenn das Beet vorbereitet wird, reicht es aus, frischen Kompost unterzumischen. Lehmig-sandige Böden bieten ideale Voraussetzungen für das Wildkraut. Wer dem Boden noch Laubreste untermischt, gaukelt dem wilden Knoblauch vor, er würde im Waldboden wachsen. Außerdem sollte der Standort feucht gehalten werden. Gleiche Voraussetzungen sind in den Auenwäldern, wo das Wildkraut sonst vorkommt, gegeben.

Bärlauch kann sowohl gesät als auch gesteckt werden. Samen und Setzlinge sind im Fachhandel erhältlich. Wer sich für die Setzlinge entscheidet, sollte den März als idealen Zeitpunkt vormerken. Das Saatgut muss entsprechend vorbehandelt werden, denn Bärlauch ist ein Kaltkeimer. Deshalb sollte die Aussaat im Herbst erfolgen. Vorher sollten die Samen im Tiefkühlschrank auf die Keimung vorbereitet werden. Dennoch kann es durchaus passieren, dass die Samen erst im zweiten Jahr keimen.

Vermehrung des wilden Knoblauchs

Die Vermehrung erfolgt durch Streuung selbstständig. Dies kann ein paar Jahre dauern. Um genügend Platz zur Verfügung zu haben, sollte bei Aussaat und beim Pflanzen darauf geachtet werden, dass ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen gehalten wird.

Besonders schmackhaft sind die Blätter des Bärlauchs, wenn sie noch sehr jung sind. Aus diesem Grunde sollte die Ernte Mitte März erfolgen. Für die erste Ernte sollte möglichst bis nach der Blüte gewartet werden. Denn nur so ist sie eigenständige Streuung möglich, sodass sich der Pflanzenbestand vermehren kann. Mehr als die Hälfte des gesamten Bestandes sollte auch in den folgenden Jahren nicht geerntet werden.

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