Viele Gartenliebhaber wünschen sich in ihrem eigenen kleinen Paradies Obst oder Gemüse selbst anzupflanzen. Oft spielt der Platzmangel dabei eine große Rolle und hindert die Hobbygärtner daran, viele verschiedene Sorten anzubauen. Säulenobst und Säulengemüse bieten die optimale Lösung: vertikal in die Luft wachsende Bäume. Perfekt für kleine Gärten und schöne Balkone!

Was genau ist das mysteriöse Säulenobst?

Die Haupteigenschaft der Säulenpflanzen ist, dass es sehr ertragreiche, schlank in die Luft wachsende Obstpflanzen sind. Die Pflanzen können eine Höhe von zwei bis vier Metern erreichen. Den Unterschied zu den herkömmlichen Fruchtpflanzen stellt die fehlende Krone der Säulenpflanze dar. Außerdem bilden sie die Früchte direkt am Stamm, weshalb sie sehr platzsparend sind.

Welche Sorten gibt es als Säulenpflanzen?

Besonders bekannt sind die Apfel-, Kirsch- und Birnenbäume. Aber das sind schon lang nicht mehr die einzigen Obstsorten: inzwischen gibt es eine große Auswahl für alle Selbstversorger.

Das sind unsere Top 10 Säulenfrüchte:

  • Apfel
  • Birne
  • Kirsche
  • Zwetschgen
  • Pflaumen
  • Aprikosen
  • Mirabellen
  • Johannisbeere
  • Kiwi
  • Nektarine

Was muss ich beim anpflanzen beachten?

März und April – die beste Zeit, um das Säulengewächs zu pflanzen. Zu beachten gilt, dass die Pflanze an einem sonnigen Ort wächst. Das Pflanzloch sollte 60 – 80 Zentimeter sowohl tief als auch breit sein. Empfehlenswert ist es, den Aushub mit etwas Kompost zu mischen und anschließend den Baum leicht festzutreten. Wichtig ist es, die Baumscheibe über das Jahr sorgfältig freizuhalten, denn Gras und Unkraut können den Wuchs massiv beeinträchtigen. Bei der Anpflanzung im Topf muss man darauf achten, einen Kübel mit mindestens 30 Liter Fassungsvermögen zu verwenden, denn ein junger Obstbaum muss mit genügend Platz und Nährstoffen versorgt sein. Zudem sollte der Topf auf kleine Holz- oder Tonfüße gestellt werden, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann.
Frisch gekaufte Säulenpflanzen müssen direkt in einen mit Gartenerde, Sand und Kompost gemischten Kübel umgetopft werden. Dieser Prozess muss alle fünf bis sieben Jahre wiederholt werden, denn so kann das Gewächs Jahrzehnte lang vollen Ertrag bringen. Jedoch darf regelmäßiges Gießen, Schneiden und Ernten der Früchte und des Gemüses nicht vergessen werden. Leider ist die Pflanze sehr empfindlich gegen die Kälte im Winter. Daher sollte man empfindliche Sorten frostfrei in einem hellen Raum lagern. Andernfalls besteht die Möglichkeit, den Topf mit Vlies oder Bambusmatten zu umwickeln und an einen windgeschützten Standort zu deponieren.

Geeignete Pflanzensorten:

  • Sämtliche Salatsorten, z.B. Pflücksalat
  • Kräuter (z.B. Dill, Schnittlauch, Petersilie, Minze…)
  • Gartenkresse
  • Radieschen
  • Erbsenpflanze

Gibt’s das auch für Gemüse?

Das meiste Gemüse – ausgenommen Tomaten – kann nicht als Säulenpflanze angepflanzt werden. Aber kein Grund zur Sorge, denn auch hier gibt es eine Möglichkeit, auf engem Raum viele verschiedenen Arten und Sorten anzubauen: der vertikale Garten. Er ist vergleichbar mit einem bepflanzten Schrank bzw. einer bepflanzten Wand und sorgt für ein besseres Klima im eigenen kleinen Garten. Jedoch sollte die Living-Wall an einem möglichst sonnigen bis halbschattigen Ort aufgestellt werden. Um die grüne Wand vor Frost im Winter zu schützen, sollte sie möglichst an eine Außenwand gestellt werden oder eine Dämmschicht aus Styropor einzubauen. Vertikal angelegte Gärten brauchen im Grunde dieselbe Pflege wir horizontale Gärten. Der einzige Unterschied ist, dass die Bewässerung sich etwas aufwändiger gestaltet. Nun stellt sich noch die Frage, welche Gemüsepflanzen und Kräuter sich überhaupt für einen vertikalen Garten eignen und welche nicht.
Eher ungeeignet für den vertikalen Garten sind Zucchini, Gurken, Kartoffeln und Kohl.

Jetzt aber nichts wie los. Mit diesen Möglichkeiten der Selbstversorgung steht dem eigenen kleinen Paradies nichts mehr im Wege!

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