Für viele Hobbygärtner ist es eine regelmäßige, kraftraubende Tätigkeit: Den Garten umgraben. Gerade dann, wenn es sich um Nutzgärten handelt sind viele der Meinung der Aufwand muss sein, um einen möglichst gesunden nährstoffreichen Boden zu erhalten. Doch das stimmt nicht.

Inzwischen gibt es berechtigte Zweifel an einem jahrzehntelangen Gärtnergrundsatz, der immer wieder vollzogen wurde: Dem Umgraben. Spätestens dann, wenn sich die Bepflanzung eines Beetes änderte oder aus ehemaliger Wiese ein Blumenbeet werden sollte, hieß es auf zum Spaten und an die Arbeit machen! Heute weiß man, diese Arbeit lässt sich einsparen. So bleibt mehr Zeit, um den eigenen Garten zu genießen. Doch warum ist es nicht nötig oder sogar schädlich, die Beete umzugraben? Durch das Umgraben werden die Bodenschichten komplett durchmischt. Doch die haben sich ja eigentlich extra so stabil aufgebaut, um den Pflanzen Halt zu bieten. Außerdem werden die Kleinstlebewesen in der Erde ordentlich durcheinander gewirbelt. Auch das schadet dem Boden, denn die sind ja dafür zuständig, ihre Arbeiten zu leisten. Stecken sie nun in der falschen Bodenschicht fest, können sie nicht mehr den Boden auflockern. Dieser wird dadurch instabil und verliert Nährstoffe.

Im Schichtdienst

Besser ist es also, nach dem Schichtprinzip zu arbeiten. Der untere Bodenbereich bleibt bestehen, oben wird bei Bedarf mit Kompost und Humus aufgefüllt. Zum Durchforsten der Beete reichen Gartengabel und Harke vollkommen aus. Wer aus einem ehemaligen Wiesenstück ein neues Beet gestalten möchte, der macht es sich denkbar einfach. Auf die Wiese kommt zunächst eine dünne Schicht unbehandelter Pappe oder alter Zeitungen. Darauf folgen etwa 10 Zentimter Kompost und frische Erde. Drum herum reihen erfahrene Gärtner einfach Baumstämme auf und fassen so das Beet ein. Nun nur noch eine Rasenkante stechen, damit die Wiese nicht hinein ins Beet wächst und schon kann der Anbau von Gemüse oder Blumen beginnen. Einfacher und ökologischer geht es im Grunde nicht.

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