Wer sich über eine reiche Ernte im Garten freuen möchte, für den ist eine nährstoffreiche Erde unerlässlich. Das Geheimnis heißt Terra Preta und was sich hinter diesem Begriff verbirgt, dazu jetzt mehr.
In den 60er Jahren machten Forscher auf den Böden von einst kargem Regenwald eine erstaunliche Entdeckung und nannten sie Terra Preta. Dahinter verbirgt sich eine sehr fruchtbare Erde, die die Ureinwohner Südamerikas einfach selbst herstellten. Dazu nutzten sie alles, was sie eben hatten. Neben Abfällen von Pflanzen auch Knochen, Mist, Gräten, Kohle und sogar menschliche Fäkalien. Zur Überraschung der Forscher trug all das dazu bei, eine sehr natürliche, fruchtbare Erde zu schaffen, die eine perfekte Grundlage dazu bot Obst und Gemüse anzupflanzen und so den Regenwald zum Anbau der eigenen Nahrung zu nutzen. Eine sehr effektvolle Lösung.
Auf die Mischung kommt es an
Auch hierzulande lässt sich Terra Preta einfach nachahmen. Dazu braucht es dann allerdings nicht zwingend menschliche Fäkalien. Es genügt, Pflanzenreste und Kompost miteinander zu vermengen. Dazu kommt alle paar Zentimeter etwas Aktivkohle oder Pflanzenkohle und schon bildet sich tolle Erde, in der sich Millionen von Mikroorganismen pudelwohl fühlen dürften. Die Kohle selbst speichert Wasser und Nährstoffe, sie macht die Beschaffenheit der kompostierten Erde auch sehr locker und erlaubt es den Pflanzen so, starke Wurzeln zu bilden. Die Kohle selbst trägt keine Nährstoffe in sich. Wer mag, der kann Aktivkohle einfach kaufen. Sie ist allerdings nicht ganz günstig. Alternativ dazu lässt sich Pflanzenkohle (keine Aktivkohle, hier gibt es Unterschiede) auch selbst herstellen. Im Sommer erreicht man mit der richtigen Mischung schon nach drei bis vier Monaten richtig gute Terra Preta Ergebnisse. Im Winter pausiert der Kompost, weil die Temperaturen nicht stimmen. Dann ruht der Prozess, bis es Frühling wird und der Hobbygärtner braucht etwas mehr Geduld.
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