Heiß begehrt und ziemlich beliebt
Die Tomate: Das mit Abstand beliebteste und essbare Gewächs der Deutschen.
Die Zahlen und Fakten sprechen für das rote Nachtschattengewächs. Allein in der Bundesrepublik Deutschland werden auf knapp 400 Hektar über 100.000 Tonnen Tomaten geerntet. Sei es als Rohkost oder in verarbeiteter Form, etwa als Tomatenmark oder Ketchup. Der durchschnittliche Verbrauch pro Privathaushalt in Deutschland betrug 2019 11 Kilogramm. Da ist es wenig verwunderlich, dass sich viele Hobbygärtner eine eigene Tomatenzucht im Sinne der Selbstversorgung halten. Der Anbau der Tomate sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Was es zu beachten gilt:
1.der falsche Standort
Der richtige Standort ist essentiell für ein optimales Wachstum um aus der Pflanze den bestmöglichsten Ertrag zu erzielen. Die Tomate benötigt viel Sonnenschein. Sechs bis sieben Stunden gelten als die ideale Voraussetzung für optimale Fruchtbarkeit der Pflanze. Ein Mangel an Sonnenlicht führt zu einem verlangsamten Wachstum der Tomate. Auch ist die richtige Bodenbeschaffenheit ein weiterer entscheidender Faktor. Der Boden sollte nährreich und locker sein um eine unerwünschte Staunässe zu verhindern. Des Weiteren sollte die Tomate geschützt gepflanzt werden. Direkte Sonneneinstrahlung führt zu einem Verbrennen der gebrechlichen Pflänzchen. Ein Tomatendach mit transparenter Oberfläche ist hier ideal.
2.zu früh Umgesetzt
Das richtige Timing ist wie bei vielen Dingen auch bei der Tomatenaufzucht ein erfolgsversprechender Faktor. Die Tomate ist ein sehr frost-kälte empfindliches Geschöpf, daher sollten die Außen- und Bodentemperaturen bei einem Aussäen nicht unter 10° Grad liegen. Wer sich auf der sicheren Seite wähnen möchte, sollte die als im Volksmund bekannten Eisheiligen abwarten, um drohende Ernteausfälle durch Spätfrost zu vermeiden. Diese sind immer auf den Zeitraum vom 11. Mai bis zum 15.Mai datiert.
3.zu viel Dünger
Natürlich brauchen Tomaten Dünger, damit sie viele Früchte bringen. Dann kann ein bisschen mehr doch auch nicht schaden? Falsch: Obwohl Tomaten Starkzehrer sind, kann eine zu starke Düngung der Ernte zum Verhängnis werden. Vor allem zu viel Stickstoff sorgt dafür, dass die Pflanze mehr Energie in ihr Blattwachstum steckt – die Früchte bleiben dabei allerdings auf der Strecke. Sie reifen plötzlich deutlich langsamer und haben weniger Geschmack. Damit Ihre Tomate weder unter- noch überversorgt wird, sollten Sie am besten auf einen vornehmlich organischen Bio-Tomatendünger zurückgreifen. Dieser gibt seine Inhaltsstoffe langsam und schonend an die Pflanze ab und versorgt sie so über drei Monate optimal mit allen wichtigen Nährstoffen. So erhalten Sie widerstandsfähige und gestärkte Tomatenpflanzen mit einer reichen Tomatenernte. Mehr zum Thema Tomatendünger können Sie in unserem Spezial-Artikel erfahren.
4. falsches Gießen
Tomaten benötigen jede Mange Wasser. Obwohl eine Saat zu Gießen relativ einfach ist, kann man dabei vieles falsch machen. Ein Bewässern der Pflanze von oben herab, sodass die Blätter nass werden, sollte vermieden werden. Zum einen könnten die Gewächse bei direkter Sonneneinstrahlung verbrennen zum andern kann durch die Nässe das Risiko einer Pilzerkrankung gesteigert werden. Um dies zu vermeiden ist es ratsam die Tomaten unten zu gießen am Boden, wo die Wurzeln das Wasser am besten aufsaugen können. Zusätzlich ist zu beachten die richtige Menge an Wasser bereitzustellen. Der Boden darf nicht austrocknen, aber auch nicht überschwemmt werden.
Ein bekanntes Problem
Kaum zeigen sich die ersten zarten Früchte an der Tomatenpflanze, steigt bei Hobbygärtnern die Freude auf die baldige Ernte. Doch die kann mitunter getrübt werden, denn wenn der Phytophthora infestans Pilz zuschlägt, haben die Pflanzen keine Chance. In vielen Gebieten mit starkem Regenbefall kann der Schädling so locker eine ganze Ernte zunichte machen. Ein offenes Tomatendacht hilft, zumindest einige Risikofaktoren auszuschließen und die nächste Ernte zu retten.
Es beginnt mit braunen Flecken an Stängeln und Blättern. Später fault beides einfach weg. Damit gehen auch die Früchte ein und die Tomatenernte ist verloren. Im Jahr 2009 passierte das Phänomen vor allem Gärtnern und Bauern im Süden Deutschlands. Damals gab es unerwartet viel Regen in den Sommermonaten. Im Volksmund unter der Bezeichnung „Kraut- und Braunfäule“ bekannt handelt es sich bei der Erscheinung botanisch betrachtet um einen Pilz, den so genannten Phytophthora infestans. Der Name stammt aus dem Griechischen. „phyton“ heißt übersetzt Pflanze, „phytora“ bedeutet Vernichtung. Eine passende Wortzusammensetzung für einen traurigen Umstand. Der Pilz gedeiht am Liebsten bei einer hohen Feuchtigkeit. Ein offenes Tomatendach sorgt für eine anständige Luftzirkulation und schützt vor starkem Regenfall. So ließe sich die Pilzgefahr immerhin reduzieren.
Das Tomatendach: gezielte Vorbeugung
Bei einem leichten Befall des Pilzes an den Blättern kann es helfen, diese zu entfernen und zu hoffen, dass der Rest der Tomaten verschont bleibt. Bei stärkerem Befall hilft nur eine Behandlung mit Fungiziden. Die haben allerdings den Nachteil, dass eine gewisse Weile zwischen der Behandlung und dem Verzehr der Früchte vergangen sein muss, denn ansonsten kann das giftig sein für den Menschen. Am besten bewährt haben sich deshalb vorbeugende Maßnahmen worunter auch der Bau eines Tomatendachs fällt. So sollten die unteren Blätter der Tomatenpflanzen stets entfernt werden, damit diese nie der Bodenfeuchtigkeit ausgesetzt sind. Außerdem mögen es diese Pflanzen nicht, wenn das Wasser von oben kommt, auch nicht beim Gießen. Dazu gehört auch der Regen. Ein Tomatendach ist optimal, um die Blätter schön trocken zu halten. Bei Freiland-Tomaten kann eine gespannte Folie den Regen abhalten, noch besser als ein Tomatendach ist die Aufzucht in Gewächshäusern. Einen grundsätzlichen Schutz gibt es dennoch nicht, der Phytophthora infestans bleibt trotzdem eine ewige Gefahr für die empfindlichen Pflanzen.
Das Tomatendach: Weshalb es sich lohnt
Vorrausetzung für ein optimales Nutzungserlebnis des Tomatendachs, um eine ertragreiche Ernte zu gewährleisten, gelten generell für jegliche Form des Anbaus. Der Mindestabstand zwischen den Pflanzen sollte nicht weniger als 1,50 Meter sein. Bei einem Tomatendach ist die Verwendung eines transparenten und daher lichtdurchlässigen Materials wichtig. Schließlich sollen die Pflanzen so viel Sonnenschein wie nur möglich abgekommen. Auch sollte das Tomatendach rund herum offen sein. Daraus ergeben sich entsprechende Vorteile:
- eine höhere Luftzirkulation kann erreicht werden diese reguliert die Temperaturen und sorgt somit für ausreichend Kühlung
- Bewässerung der Stauden durch seitlich einfallendes Regenwasser
- Trocknen der Stauden durch Luftzug bei Regen
- Risikominimierung gegenüber Pilzerkrankungen
- Hagel & Regenschutz von oben
- Nährstoffreicher gegenüber Folien-Gewächsen
- Ernte Maximierung
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Ungeschützte reife Tomaten platzen unter Einfluss von direktem starkem Regen auch gern auf.