Ob Naturteich oder Schwimmteich – ein eigenes Gewässer im Garten will gut geplant sein. Schon der Standort ist mit Bedacht zu wählen. Spielen Wurzeln umliegender Vegetation und Sonneneinfall über den Tag wegen Algenbildung eine wichtige Rolle. Genauso Form und Größe. Der Aufbau des Beckens selbst und eine passende Filtertechnik, sowie die richtige Wahl der Wasserpflanzen sind ebenfalls zu beachten. Kurz: Mit einem einfachen Loch im Boden ist es lange nicht getan. Wir zeigen, welche grundlegenden Überlegungen während der Planung von Belang sind:
Schritt 1: Der Zweck des Teiches
Die spätere Platzierung hängt nicht zuletzt vom Zweck des künstlichen Gewässers im Garten ab. Für rein dekorative Zwecke, bestückt mit Seerosen und Heimat bunter Zierfische ist die Nähe zur Terrasse oder einer Sitzgruppe ideal. Ebenso ein Badeteich, wobei dieser idealerweise ausreichend verschattet sein sollte. Ganztägige Sonneneinstrahlung erhöht den Algenwuchs und mindert somit den Badespaß. Als Lockmittel für Tiere am Waldrand ist eine abgeschiedene Ecke des Grundstücks erste Wahl. Um den Teich natürlich in ein Landschaftsbild zu integrieren ist bei abfallenden Grundstücken die Platzierung am tiefsten Punkt oder einer Senke optisch am ansprechendsten.
Schritt 2: Sonstige Einflüsse für eine ideale Platzierung
Wasserpflanzen brauchen Licht, bei zu viel Wärme bilden sich aber Algen. Ideal sind für einen Teich im Sommer etwa vier bis sechs Sonnenstunden. Bei zu viel Sonne kann ein Sonnensegel, eine rollbare Holzabdeckung oder ähnliches helfen.
Außerdem dringend in Erfahrung zu bringen: wo und in welcher Tiefe laufen Strom-, Gas-, Wasser- oder Abwasserleitungen. Nicht nur dass diese Infrastrukturen beschädigt werden können, auch sind diese unter einem angelegten Teich schlecht erreichbar für Wartung oder Behebung eines Schadens. Auch sollte die unmittelbare Nachbarschaft zu flach und breit Wurzelnden Bäumen vermieden werden. Sie behindern beim ausheben des Beckens und bohren sich ggf. später durch die Teichfolie.
Schritt 3: Teichform – im Stil des Gartens
Grundsätzlich sind Sie in der Formgestaltung Ihres Teiches frei. Vieles spricht aber für ein harmonisches Gesamtbild. Eher weiche Strukturen oder gerade Linien, ein perfekter Kreis oder ein gefühlt natürlicher, zufälliger Rahmen – der Garten gibt Ihnen den Stil vor.
Schritt 4: So groß wie möglich
Ein großer Teich wirkt ruhig und elegant. Außerdem stellt sich in möglichst großflächigen Gewässern schneller ein natürliches ökologisches Gleichgewicht ein, was den Pflegeaufwand reduziert. Aber Achtung: Ab einer gewissen Größe wird der Teich genehmigungspflichtig.
Schritt 5: Aufbau – Becken oder Folie?
Fertige Kunststoffbecken sind einfach und günstig. Allerdings sind sie sehr klein und erfordern zumindest alle fünf Jahre eine Wartung oder gar Austausch. Die Arbeit mit Teichfolie ist flexibler und kann größere Ausmaße annehmen – ist allerdings auch bedeutend aufwändiger im Aufbau. Die verschiedenen Materialien der Folie bringen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich. Hier am besten eine ausführliche Beratung beim Fachhändler, Landschaftsgärtner oder professionellen Teichbauer in Anspruch nehmen.
Schritt 6: Filtertechnik installieren
Um „Unterwasserunkraut“ wie Algen in Schach zu halten, Giftstoffe (zum Beispiel durch Futterreste von Fischen) loszuwerden und einen Durchlauf im Teich zu kreieren sind Wasserpumpen mit Filter unabdingbar. Der Einbau sollte von Anfang an berücksichtigt werden. Eine nachträgliche Installation ist aufwendig und bei bereits sehr schlechter Wasserqualität ggf. auch schon nicht mehr zielführend.
Schritt 7: Pflanzen als i-Tüpfelchen für den Teich
Bei großen Teichbecken können Wasserpflanzen lose in der Teicherde platziert werden. Der Wuchs geht ab hier seinen natürlichen Weg. Bei kleineren Flächen unter 15 Quadratmetern Fläche ist die Platzierung in Körben sinnvoll. Ein unkontrollierter Wuchs wird so unterbunden.
Sumpf- und Wasserpflanzen sowie Pflanzen, die es in überfluteten Zonen und Staunässe mögen, eignen sich primär für die Randzone (maximal 30 Zentimeter tief) Ihres Teichs. Dieser Bereich sollte in Stufen angelegt sein, damit Setzlinge Halt finden können. In der Flachwasserzone (bis zu 60 Zentimetern tief) legen Sie am besten die wenig dekorativen aber nützlichen Unterwasserpflanzen an. Sie sichern die Nährstoffversorgung im Wasser und geben Sauerstoff ab. Außerdem reduzieren sie das Wachstum von Algen.
Ganz typische Wasserpflanzen wie das Hornblatt und natürlich die Seerose sollten im tieferen Wasser am 80 Zentimetern Tiefe angelegt sein. Achten Sie jedoch darauf, keine zu große Seerosenart zu wählen. Manche Vertreter werden sehr groß und bekommen dicke Wurzeln. Eine asiatische Zwergseerose zum Beispiel ist hier eher sinnvoll und zudem dekorativ. Für einen Schwimmteich ist von lang wurzelnden Pflanzen prinzipiell abzuraten. Gerade Kinder können sich in den Wurzeln leicht verfangen.
Tipp: Achten Sie bei der Auswahl der Schmuckpflanzen auf ihre Blütezeiten, idealerweise sollten sie sich abwechseln.