insektenhotelEs gibt wohl kaum jemanden, der sich über Ungeziefer im Garten freut. Dazu muss man aber sagen, dass viele der fliegenden und krabbelnden Tiere nicht unbedingt Ungeziefer sind, sondern vielmehr nützliche Helfer. Zum einen Bestäuben sie unsere Obstbäume und sorgen so für eine reichliche Ernte und zum anderen vertreiben sie auch andere Schädlinge.

Auch wenn man es Ihnen nicht direkt ansieht, einige Insekten sind wirklich fleißige Helfer im heimischen Garten. Ohne sie läuft das Ökosystem nicht rund. Unter anderem kümmern sie sich um die Bestäubung der Blüten und räumen ganz nebenbei auch etwas auf.

Einige Nützlinge beim Namen geannt

Zu den sogenannten Nutztieren im Garten gehören die Schlupf- oder auch Grabwespe, denn deren Nachkommen dezimieren die echten Schädlinge deutlich. Raubmilben ernähren sich von anderen Milbenarten wie der Brombeermilbe oder der Spinnmilbe. Spinnen, Laufkäfer und Raubwanzen sorgen für wunderschöne Rosen im Garten, denn sie verzehren die ungeliebte Rosenzikade. Wer sich über ganze Invasionen von Blattläusen in seinem Garten ärgert, den wird es freuen, dass der Marienkäfer, die Larven von Flor- und Schwebfliegen zu den natürlichen Feinden von Blattläusen gehören. Selbst die Kreuzspinnen helfen gegen Blattläuse vorzugehen, denn in deren Netze verfangen sich Hunderte von geflügelten Blattläusen, die auf der Suche nach neuen Pflanzen sind.

Bestäubung von Blüten

Rund 80 % aller Pflanzen in unserem Garten sind auf das Bestäuben durch Insekten angewiesen. Als Gartenliebhaber sollten wir also dafür Sorge tragen, dass viele Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und auch andere Bestäuber sich in unserem Garten heimisch fühlen. Zusammen mit den Honig- und Mauerbienen sorgen sie dafür, dass sich die Pflanzen zahlreich vermehren und sich an Obstbäumen viele Früchte bilden. Die Urangst von solch einem Insekt gestochen zu werden, ist dabei aber schlichtweg übertrieben, denn die Tiere wehren sich nur, wenn sie sich bedroht fühlen. So stechen Solitärbienen, also Wildbienen, die keinen Staat bilden, erst wenn man sie einfängt. Dadurch sind viele der Solitärbienen vom Aussterben bedroht, denn der Mensch zerstört ihren natürlichen Lebensraum.

Nützlingen einen Traumgarten bieten

Damit sich die nützlichen Insekten in Ihrem Garten auch wohlfühlen, sollten Sie Ihnen eine Art Traumumgebung bieten. Dazu errichten Sie eine Art Trockenmauer in einer geschützten Ecke des Gartens. Ebenfalls gerne angenommen wird ein Steinhaufen, der von der Sonne erwärmt wird. Durch die Ritzen finden die Insekten Schutz vor der Witterung und haben gleichzeitig einen Platz für ihre Eiablage. Für Ohrwürmer, welche sich von anderen Insekteneiern ernähren, sollten Sie einem mit Holzwolle gefüllten Tontopf in Ihrem Garten aufhängen. Die Nützlinge in Ihrem Garten benötigen aber auch die richtige Nahrung, um zu überleben. Dazu sollte in Ihrem Garten immer etwas blühen, damit die Insekten ausreichend Nektar und Pollen vorfinden. Wichtig sind hier natürlich auch die frühen Stauden und die Herbstblüher, die sehr früh und auch sehr lange den wertvollen Nektar bieten.

Das richtige Winterquartier

Ein Großteil der Nützlinge überwintert in abgestorbenen Blüten, im Herbstlaub oder auch in Spalten von Holzwänden und Steinmauern. Seien Sie also mit dem Herbstputz im Garten nicht allzu gründlich, denn Sie würden damit wertvollen Überlebensraum zerstören. Für Hummeln, Wildbienen oder einige Wespenarten bietet sich als Brutstube auch ein Insektenhotel an. Der ideale Standort für solch eine Unterkunft ist ein geschützter sonniger Platz ohne direkte Mittagshitze, denn wenn das Quartier zu heiß wird, stirbt die Brut. Insektenhotels kann man sowohl fertig kaufen oder auch mit wenigen Materialien leicht selbst bauen. Baupläne für Insektenhotels findet man sowohl im Internet als auch in Fachzeitschriften, hier ein Pdf mit exemplarischer Bauanleitung des Bund Naturschutz.