milder_winterSteigende Temperaturen in der Winterzeit wirken auf die Entwicklung von Fauna und Flora wie ein Turboantrieb in den Frühling. Doch was für Bäume ein echter Segen scheint, kann für einige Pflanzen und Tiere zum großen Problem werden.

Viele Winterschläfer schrecken viel zu früh aus ihrem Schlaf hoch und müssen sich auf Futtersuche begeben. Das führt dazu, dass sie ihre angefressene Energie noch gar nicht verbraucht haben und nun schon Nahrungsvorräte erwarten und brauchen, die erst im Frühling in ausreichender Menge vorhanden sind. Oft bringt ein milder Winter trotzdem noch Phasen des Kälteeinbruchs mit sich, für einige Winterschläfer kann das tödlich enden.
Vögel und Wildtiere freuen sich hingegen über die milden Temperaturen, denn sie haben jetzt keine Schwierigkeiten bei der Futtersuche und müssen sich dieses nicht erst mühsam unter der dicken Schneedecke des Winters zusammensuchen.

Nutznießer und Leidtragende der milden Temperaturen

Bei der Pflanzenwelt gibt es diejenigen, die vom milden Winter profitieren und solche, denen diese Temperaturen schaden. Schneeglöckchen, Narzissen, Krokusse und Winterlinge zum Beispiel beginnen bereits jetzt ihre Blütezeit und erfreuen Gartenfreunde im ganzen Land. Doch manche Pflanzen benötigen die Kälte, um eine Ruhepause einzulegen und sich zu regenerieren. Holt die Wärme sie zu früh aus dieser Ruhe heraus, verfallen sie in einen Schockzustand. Sie treiben aus und bilden ihre Knospen, was zu Stress führt und die Pflanze schädigen kann. Außerdem besteht die Gefahr von vorübergehenden Kälteperioden bis in den Frühling hinein und das wäre fatal für die gestörten Frühblüher.

Für Bäume hingegen ist das milde Wetter optimal, denn so funktioniert ihr Wundverschluss besser und die Gefahr von Frostschäden minimiert sich – vorausgesetzt es bleibt so. Einzig die Insekten könnten der Flora stark zusetzen. Auch Mücken und viele weitere Schädlinge wie Blattläuse schlüpfen nun deutlich früher und dadurch erhöht sich ihr Vorkommen enorm. Das ist für die komplette Pflanzenwelt und für den Menschen ein echtes Problem, spätestens dann in den wärmeren Hochphasen der Populationsentwicklung.

Tipps und Tricks zur Pflanzenpflege

Hobbygärtner können einigen typischen Problemen des milden Winters entgegenwirken. Sie sollten empfindliche Pflanzen noch nicht aus den Winterquartieren entlassen und ihnen weiter die benötigte Ruhe gönnen. Die Pflanzenarbeit trotz sonnigem Wetter deshalb lieber verschieben auf den kalendarischen Frühling. Besonders das Schneiden von Stauden und Hecken sollte vermieden werden, denn bei aufkommenden Frost kann sonst die Pflanze eingehen, da die entstandenen Wunden nicht ausreichend Zeit hatten, zu heilen.

Wer trotzdem neue Pflanzen setzen möchte der sollte diese genug wässern, damit die Wurzeln nicht vertrocknen. Zu geringe Bewässerung ist eine oft unterschätzte Gefahr des Winters. Einzig der Einsatz gegen Schädlinge darf bereits jetzt losgehen. Besonders nützlich ist das bei Pflanzen, die bereits im Vorjahr mit Schädlingsbefall zu kämpfen hatten. Hier empfehlen erfahrene Gärtner den Einsatz von Brennnessel-Sud. Diesen aus Brennnesselblättern und 10 Litern Wasser bereiten. Das Ganze in einem Bottich etwa 24 Stunden stehen lassen und die Pflanze damit übergießen.

Quellen: dnn-online.de, wdr.de, garten.de