Wo kommt der denn schon wieder her? Das ist der Stoßseufzer vieler Gärtner schon im zeitigen Frühjahr. Der Giersch lugt aus dem Boden und geht mit seinen Wurzelausläufern fleißig spazieren. So manchen Gärtner juckt es in seinem Frust dann schon, den unliebsamen Gast mit Chemie loszuwerden. Oft werden Sie aber auch gleich noch andere Pflanzen los – und nicht immer die, die Sie loswerden wollten. Also einfach wachsen lassen? Geht auch nicht, denn dann haben Sie bald eine schicke Gierschplantage. Was also tun?
Jäten, jäten, jäten
Sie ahnen es schon. Ohne Handarbeit geht es nicht. Jäten ist die häufigste. Wichtig: Entfernen Sie nicht nur die Pflanzen mit Wurzelstücken, sondern ziehen Sie auch die Wurzelstränge aus dem Boden. Sonst wird aus jedem einzelnen eine neue Pflanze. Und seien Sie beim Jäten schneller als der Giersch und entfernen Sie die Pflanzen, bevor sie sich aussäen können. Sonst haben Sie spätestens im nächsten Jahr den Spaß mit der nächsten Generation.
Licht aus – Hungern Sie den Giersch aus
Jäten auf größeren Flächen gerät beim Giersch glatt zum Leistungssport. Wer es sich hier einfacher machen will, kann das grüne Meer auch erstmal abmähen. Säen Sie anschließend Kapuzinerkresse auf der Fläche aus. Die wächst schnell genug, um dem Giersch das Licht zu nehmen und ihm die Lust an Ihrem Garten zu vermiesen – und blüht dabei noch sehr schön.
Sie trauen der biologischen Variante nicht? Dann können Sie die gemähte Fläche auch einfach für ein Jahr mit Mulchfolie abdecken. Schick mit Rindenmulch kaschieren. Fertig. Im nächsten Jahr müssen Sie nur den Boden auflockern und neu ansäen oder können Beete anlegen.
Wurzelsperre – Notwehr gegen aufdringliches Grünzeug
Sie sind den Giersch los, aber aus Nachbars Garten schleicht er sich immer wieder an? Und der ist nicht willens, ihn zu entfernen? Dann können Sie dem hartnäckigen Grün nur mit einer Wurzelsperre begegnen. Sonst wird es sich immer wieder auch für Ihren Garten begeistern. Und schneiden Sie die Pflanzen an Ihrem Rand des Grundstückes immer vor der Blüte weg. Gegen Samen hilft nämlich auch die Wurzelsperre nichts.
Kampf dem Mampf
Natürlich können Sie sich auch weiter über dieses böse Unkraut ärgern und es mit allen Mitteln bekämpfen. Sie können es aber auch ganz einfach Vernichten: Essen Sie den Giersch auf. Nicht umsonst heißt diese robuste Pflanze auch Wildspinat. In Salaten zum Beispiel schmeckt er hervorragend. Vielleicht mögen Sie ihn dann gar nicht mehr ausrotten, wenn Sie einmal auf den Geschmack gekommen sind.
Deshalb lautet unser Gourmettipp für heute:
- 1 Handvoll junger Gierschblätter
- 1 Handvoll Blattsalate nach Wahl
- 1 Handvoll Rucola
- 1 Handvoll Winterkresse
- 1 Handvoll Wildkräuter (z.B. Brennnessel, Bärlauch, Sauerampfer)
- 30g gemischte Kerne für Salat
- 2 EL frisches Olivenöl
- 2 EL Balsamico
Zerkleinern Sie das gewaschene Grün grob, soweit nötig. Geben Sie Kerne, Öl und Balsamico über die Blätter und vermischen Sie alles gründlich. Fertig ist ein leckerer, super gesunder Beilagensalat. Wir wünschen guten Appetit!